Poledník ist kein klassischer Aussichtsturm.
Daher bietet dieses ursprünglich militärische Gebäude nicht den Besucherkomfort gewöhnlicher Aussichtstürme. Dafür bietet er Ausblicke auf den einzigartigen Naturraum der Landschaft des Böhmerwaldes.
Öffnungszeiten – täglich
Mai | 9:30 – 16:00 (nur am Wochenende geöffnet) |
Juni | 9:30 – 16:30 |
Juli | 9:30 – 16:30 |
August | 9:30 – 16:30 |
September | 9:30 – 16:00 |
Oktober | 9:30 – 16:00 (nur an Samstagen, Sonntagen und tschechischen Feiertagen) |
November | geschlossen |
Hier ist die Ticketpreisliste für Besichtigung des Turminneren und des Ausstellungsraums inkl. des 9. Stocks des Turms mit einzigartiger Aussicht oder für den Aufstieg zur Aussichtgalerie ein paar Meter höher:
Eintritt | TURM POLEDNÍK, INKLUSIVE ZWEI AUSSTELLUNGSRÄUME | TURM POLEDNÍK, INKLUSIVE ZWEI AUSSTELLUNGSRÄUME + AUSSICHTGALERIE |
Erwachsene | 60 CZK | 120 CZK |
Kinder / 5 – 15 Jahre */, Studenten **, Rentner, Menschen mit Behinderung | 30 CZK | 60 CZK |
Kinder bis 4 Jahre *** | kostenlos | kostenlos |
* Ab dem Tag des Erreichens des angegebenen Alters / bis zum Tag vor dem Tag des Erreichens des angegebenen Alters. Kinder unter 15 Jahren dürfen den Aussichtsturm nicht ohne einen Erwachsenen betreten.
** Um eine Ermäßigung zu erhalten, ist die Vorlage eines gültigen Ausweises erforderlich – für Studenten ein gültiger Studienausweis, Index, ISIC, Schülerbuch, Schülerausweis für die Beförderung usw., für Rentner unter 70 Jahren eine Bestätigung des Rentnerstatus, für Senioren ab 70 Jahren Ausweis mit Geburtsdatum.
*** Ab dem Tag des Erreichens des angegebenen Alters / bis zum Tag vor dem Tag des Erreichens des angegebenen Alters.
BESUCHERREGELN DES TURMS POLEDNÍK:
- Wählen Sie eine Variante.
- An der Kasse erhalten Sie auch eine Chipkarte zum Betreten des Turms.
- Bei einem Ticket inkl. Aussichtsgalerie erhalten Sie eine zweite Chipkarte mit einer gekennzeichneten Eintrittszeit auf die Galerie, die einzuhalten ist.
- Aus Kapazitätsgründen ist der Besuch der Aussichtsgalerie auf 30 Minuten begrenzt, danach ertönt ein akustisches Signal zum Verlassen der Galerie.
- Sie haben eine ganze Stunde Zeit, um die Ausstellungen auf den einzelnen Stockwerken des Turms zu besichtigen.
- Bitte geben Sie die Chipkarten beim Verlassen des Turms der Bedienung zurück.
Zur Sicherheit der Besucher dürfen sich maximal 50 Personen gleichzeitig im Turm und maximal 10 Personen auf der Aussichtgalerie aufhalten.
Die Kontrolle der Besucherzahl erfolgt beim Passieren des Drehkreuzes mit einer Chipkarte, die Ihnen die Bedienung an der Kasse ausleiht.
Durch das erste Drehkreuz betreten Sie den Turm und können bis zum 9. Stockwerk aufsteigen. Das zweite Drehkreuz lässt Sie für 30 Minuten auf die Aussichtsgalerie. Das Ende des Zeitlimits wird Ihnen durch eine kurze Meldung mitgeteilt.
Jeden Tag im Mai und Juni kann die Aussichtgalerie von bis zu 140 Personen besucht werden, im Juli und August von bis zu 160. Eine einzigartige Aussicht hat man ebenfalls im 9. Stock des Turms. Zu diesem Bereich können wir jeweils bis zu 350 Besucher pro Tag einladen.
Unsere Empfehlung:
Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre kommen die meisten Besucher zum Poledník zwischen 11 und 14 Uhr.
Planen Sie Ihren Ausflug so, dass das mögliche Warten auf eine Besichtigung so angenehm wie möglich ist. Machen Sie einen Spaziergang durch die Umgebung, füllen Sie Ihre Lungen mit der sauberen Luft des Böhmerwaldes und halten Sie Ihre Augen und Ohren gespitzt.
Nehmen Sie eine kleine Erfrischung, etwas zu trinken und gute Laune mit.
Der gesamte Strom für den lokalen Verbrauch wird hier von Sonnenkollektoren produziert.
Mit Hilfe moderner Technologien gewährleistet das inselartige System einen rein ökologischen Betrieb.
Der Aussichtsturm mit Umgang ist 37 m hoch und bietet einen herrlichen Ausblick auf die nähere und fernere Umgebung, und zwar in vollen 360°.
Die höchsten Gipfel des Böhmerwaldes sind von hier aus klar zu sehen, wie z. B. der Velký Javor (dt.Großer Arber) (1456 m ü. d. M.), der Malý und der Velký Roklan (dt. Kleiner und Großer Rachel) (1453 und 1389 m ü. d. M.) oder der Boubín (dt. Kubany) (1362 m ü. d. M.); oft sind auch die Alpen in Sichtweite.
Geschichte
Der höchste Gipfel im Kreis Prášily lockte seit jeher viele Reisende an. Seinen Namen (Poledník, von poledne – Mittag) erhielt er vermutlich von den Prášiler Holzfällern, die behaupteten, dass, sobald die Sonne über den Scheitel dieses Berges steigt, Mittag und damit Zeit zum Mittagessen wäre. Obwohl die nähere Umgebung verhältnismäßig dicht besiedelte Ortschaften aufwies (Prášily, Slunečná, Zelená Hora), ist bis heute keine Erwähnung irgendeiner Art von Aussichtsturm oder Aussichtspunkt erhalten. Der bewaldete Gipfel war für einen Ausblick ungünstig, und in der Zeit als die Wälder in diesem Gebiet gefällt wurden, kamen zwei Weltkriege und die Nachkriegs-Umordnung insbesondere Osteuropas, die das gesamte Gebiet für fast fünfzig Jahre stilllegte. Erst in den 60er und 70er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts fand sich für den Gipfel ein Nutzen – freilich ein militärischer.
Die günstige Lage dieses Gipfels und seine Höhe über dem Meeresspiegel machten ihn zu einem idealen Kandidaten für die Unterbringung einer Militärstation, deren Zweck es war, unsere Westgrenze elektronisch zu überwachen. Jenes Objekt, das in dieser Zeit auf dem Gipfel des Poledníks untergebracht wurde, wurde zusammen mit weiteren vier Bauten – Dyleň , Havran, Zvon und Čerchov – in das Netz zur elektronischen Bewachung der Grenze mit der Deutschen Demokratischen Republik eingegliedert. Diese Objekte und die darin befindliche Technik ermöglichte dem Militär des Warschauer Paktes (ein damaliges Bündnis zwischen den Armeen der einzelnen Staaten Osteuropas), Einblick in die Kommunikation der NATO-Streitkräfte zu nehmen. Sie ermöglichte es, Radiosignale vom Festland wie vom Meer zu empfangen; dazu sogar Polizeifunk wie auch zivile Radiosender bis nach München.
Alle diese Militärobjekte unterlagen höchster Geheimhaltung und wurden streng bewacht. Der Poledník stand beispielsweise unter Luftbewachung durch eine Hubschrauberstaffel, deren Basis sich auf dem nahegelegenen Zhůří (1149 m ü. d. M.) befand. Die Verschleierung ging gar so weit, dass auf dem Großteil der Landkarten der damaligen Zeit der Poledník nicht aufgeführt war und die Wege auf den Karten absichtlich verzerrt dargestellt waren oder gänzlich fehlten. Zudem wurde das relativ weitläufige Gebiet, abgegrenzt vom Vchynicko-Tetovský Schwemmkanal, Křemelna, Dobrá Voda, Kepely, Hadí Vrch und der Straße zwischen Javorné und Železná Ruda, von der Armee als Übungsgelände und Schießplatz (Militärgelände Dobrá Voda) genutzt, wodurch die Isolation des Poledníks von der Außenwelt nahezu vollkommen war.
Diese Isolation endete nach 1989. Das Militär verließ das gesamte damalige Objekt und strebte seinen Verkauf an. Im Jahre 1997 kaufte dann die Verwaltung des Nationalparks Šumava das Objekt und führte eine umfassende Renovierung durch. Benachbarte Hilfsbauten wurden entfernt und der Turm selbst für die öffentliche Nutzung hergerichtet. In die Laminat-Anbauten, die das charakteristische Bild des Poledníks prägen und in denen sich vormals die Abhör- und Radartechnik befand, wurden Fenster eingebaut; der Gipfel des Turms bekam einen neuen Umgang. Die Umgebung wurde komplett zur Erholung umgestaltet. Die feierliche Eröffnung fand am 18.07.1998 statt. Seitdem dient der Poledník der Öffentlichkeit und dank seiner Attraktivität wurde er zu einem der meistbesuchten Orte des Böhmerwaldes.