Alle Eulenarten sind bei uns allgemein gesetzlich geschützt, vor allem, was ihre Population oder ihr Ökosystem beeinträchtigen könnte.
Zu den eigens geschützten Arten gehören der Habichtskauz (kritisch bedroht), der Sperlingskauz, die Schleiereule, der Raufußkauz, der Steinkauz (sehr bedrohte Art) und der Uhu (bedroht).
Besonders geschützte Arten sind in allen Entwicklungsstadien geschützt. Geschützt sind auch ihre Nistplätze und die Umgebung, in der sie leben.
Die isolierte Population des Habichtskauzes in Mitteleuropa ist ein Eiszeitrelikt. Die damalige Gegend des Böhmerwalds besaß den Charakter einer Tundra und Waldtundra. Außer des Böhmerwaldes lebt der Habichtskauz in den Karpaten und in den Ostalpen.
Es wird heute geschätzt, dass mindestens 15 bis 25 Paare im Böhmerwald nisten und ihre Jungen erziehen. Hilfreich war vor allem das Projekt der Bestandsaufstockung des Habichtskauzes, das derzeit in Form der Überwachung der vorhandenen Population und ihrer Lebensfähigkeit fortgeführt wird.
Weitere Eulen im Böhmerwald
Typisch für den Böhmerwald sind ausgedehnte Waldbestände, stellenweise mit Urwaldcharakter, die mit von Menschen geschaffenen Wiesen, Weiden und Siedlungen wechseln.
Insbesondere die Waldlichtungen und offene Flächen kommen der Lebensweise der meisten Eulen gut entgegen. Ausgedehnte Wälder in allen Meereshöhen werden von verhältnismäßig zahlreichen Eulen des nordländischen Waldes – dem Raufußkauz und dem Sperlingskauz – bevorzugt.
Zu den weiteren, überwiegend im Wald lebenden Arten gehören: Habichtskauz, Waldkauz und Uhu.
Die zerstreute Agrarlandschaft, die Umgebung von menschlichen Siedlungen sowie waldfreie Inseln der früheren, heute vergangenen Siedlungen bieten ideale Lebensbedingungen für Waldohreule, Steinkauz und Schleiereule. Die Schleiereule und der Steinkauz gehören zu den abnehmenden Arten, die eher in den Randgebieten des Böhmerwalds vorkommen.