Der Nationalpark Šumava ist ein Gebiet, das faktisch bis in die Neuzeit außerhalb der besiedelten Landschaften lag; er bestand aus undurchdringlichen Bergwäldern, durchzogen nur von Handelspfaden mit abgeholzten Enklaven für Wachpunkte und mit vereinzelten älteren Bergwerken.
Der Gesamt-Charakter der Landschaft wurde somit nur von natürlichen Prozessen gestaltet.
Als der Mensch in den letzten Jahrhunderten die Landschaft nach und nach besiedelte, begann die Interaktion zwischen den natürlichen Prozessen und der menschlichen Tätigkeit ihr Erscheinungsbild zu gestalten.
Mit der allmählichen Entwicklung der Besiedlung und der Nutzung des Gebiets änderte sich auch das Aussehen der Gegend des Böhmerwalds.
Die Nutzung des Gebiets formte ganz grundsätzlich seinen Charakter.
Pflege des Wildes oder Jagdwesen?
Der Begriff Pflege des Wildes ist eine angemessenere Bezeichnung für einen Komplex von in den Nationalparks geltenden Maßnahmen, die in der Tschechischen Republik im Allgemeinen vom Jagdgesetz geregelt wird. Dieses Gesetzt stellt jedoch eher ein Instrument für die Tierzucht dar, was in einem Nationalpark nicht angebracht ist. Aus diesem Grunde wird in den Nationalparks im Zusammenhang mit freilebenden Lebewesen, die gleichzeitig Wild sind, der Begriff Pflege des Wildes oder Management des Wilds verwendet.
Wichtig ist auch die Jagd und die Bewachung der Nester
Die Jagd ist auch die Art und Weise der Begrenzung oder der Eliminierung der Einflüsse von gebietsfremden (unerwünschten) Wildarten. Die Jagd im Nationalpark erfolgt nicht kommerziell und ist vor allem Teil der festgelegten Tätigkeit bestimmter Mitarbeiter der Verwaltung des Nationalparks Böhmerwald. Zu den spezifischen Maßnahmen gehört auch der Schutz von Nestern einiger Arten vor Störungen in der heiklen Zeit des Nistens.
Fischerei
Ziel des Fischereimanagements im Naturschutzgebiet ist, eine natürliche Arten- und Altersstruktur der Fischgesellschaften zu erreichen. Eine Schlüsselbedingung für das Leben und die natürliche Fortpflanzung der Fische besteht in einer hinreichenden Menge von Qualitätswasser in allen Teilen der Flüsse des Böhmerwalds, was jedoch nicht immer gelingt sicherzustellen. Anhand des Monitorings der Fische, ihrer Arten- und Alterszusammensetzung in den einzelnen Flüssen und ihren Teilen wird dann ein Vorgehen gewählt, dessen Ziel ist, alle Flüsse im Nationalpark Böhmerwald ohne menschliche Eingriffe zu belassen.